Sonntag, 27. Februar 2011
Und endlich .... Jazz
Jetzt bin ich endlich zu einem der Dinge gekommen die ich hier unbedingt machen wollte.

Jazz hören.

Bei einem ausgiebigen Spaziergang durch Budapest gelangte ich auch zum Budapester Jazzclub, wo ich den Abend sehr genossen habe. Es geht doch nichts über Livemusik. Und in hohen Räumen mit passender Einrichtung ist das auch noch einmal etwas ganz anderes als in irgendeinem dunklen Kellerlokal. Jeder der herkommt sollte sich dies auf keinen Fall entgehen lassen.

Morgens in der Kirche bin ich sehr freundlich aufgenommen worden. Der Kirchenkaffe verhilft einem zu echtem selbstgemachtem Kuchen und die Menschen so offen und nett. Es ist schön an einen Ort zu kommen, der einen an zu Hause erinnert und wo man sich direkt wohlfühlt.

... link (0 Kommentare)   ... comment


große Sprachverwirrung
So. Fast 2 Wochen vorbei und ich fühle mich schon sehr wohl hier. Allerdings heißt das nicht, dass ich nicht mehr verloren gehe oder so. Eigentlich laufe ich meistens noch mit der Karte vor der Nase durch die Gegend. Da darf man sich natürlich nicht wundern wenn man gegen einen Stromkasten rennt. Na ja egal, bin ich von zuhause gewohnt.

Und langsam lerne ich mich in den Supermärkten zu orientieren. Gestern habe ich endlich das Rätsel der 1000 verschiedenen Joghurt- und Milchsorten, aber die vollständige Abwesenheit von Quark und Sahne, gelöst. Quark heißt hier túró und wird in denselben Verpackungen verkauft wie Joghurt. Es ist also nur eine halbe Regalwand Joghurt und eine halbe Regalwand Quark. Bevor ich Sahne kaufe werde ich einfach mal gucken was es auf Ungarisch heißt und danach fragen. Vielleicht gibt es die ja auch nur in großen Milchtüten oder so.

Außerdem habe ich endlich auch ein paar Ungarn kennengelernt. Gestern beim Badminton. Allerdings habe ich dabei festgestellt, dass die Sprache vielleicht doch ein Problem ist. Mein Gegner wollte ein Match spielen und fragte mich ob ich die Regeln kennen würde. Ich bejahte und so begannen wir mit unserem Match. Allerdings spielten wir nicht nach den mir bekannten Regeln und ich bin mir nicht sicher, ob es an der Verständigung oder anderen Regeln lag.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Daran muss ich mich gewöhnen
Alles wie zu Hause. Die Bücher für die Veranstaltungen sind natürlich stets ausgeliehen. „No problem“ denke ich mir. Gehst du halt in die große Unibib, die wolltest du dir sowieso mal anschauen und vielleicht hast du ja Glück und sie sind noch da. Gesagt getan. An der Bibliothek angekommen frage ich an der Info, wo ich Bücher zum Ausleihen finde. Doch man eröffnet mir, dass ich mich gerne in der Bibliothek registrieren kann, aber leider nicht die Erlaubnis habe Bücher auszuleihen da dies ungarischen Staatsbürgern vorbehalten ist. Das haut mich dann doch um. Ich versuche dem netten Herrn zu erzählen, dass ich doch an der Uni eingeschrieben bin, aber das macht keinerlei Eindruck auf ihn. Ich soll halt meine ungarischen Freunde fragen, ob sie mir Bücher ausleihen. Na gut. Dann halt nicht. Ich glaube sowieso nicht dass die die Bücher haben die ich haben will.
Anders aber ähnlich war ein Erlebnis im Supermarkt. Ich komme müde und hungrig nach einem langen Unitag nach Hause und stelle fest, dass wir leider alle Nudeln gegessen haben und ich also nur noch eine Tomate, Frischkäse, Brot, Möhren und Äpfel habe. Da ich nicht schon wieder Käsebrot mit Tomaten essen will, denke ich nach was sonst noch schnell geht, denn ich bin am verhungern. Und schon habe ich die rettende Idee: Spiegelei auf Brot mit Tomate. Dann ist die auch weg, sieht nämlich schon etwas angegriffen aus. Aber so sah sie schon beim Kauf aus. Man muss sie dann halt schnell essen; was nun geschehen soll. Mir fehlen also nur Eier. Zum Glück ist gleich um die Ecke ein Supermarkt. Im Supermarkt angekommen will ich gleich zum Kühlregal vorstürmen, doch da spricht eine wütende Frau mich laut auf dieser merkwürdigen Sprache an die hier alle sprechen und die für mich ein Buch mit sieben Siegeln ist. Zum Glück begleitet sie ihre Ausführungen durch Gesten, so dass ich schließlich begreife, dass man am Eingang des Supermarkts einen Korb nehmen muss. Gehorsam greife ich mir einen Korb und darf dann endlich 6 Eier kaufen, die ich auch für den langen Weg von drei Metern zwischen Kühlregal und Kasse in meinen Korb tue, wenn auch nur, weil ich in der anderen Hand das Portemonnaie habe. Dann darf ich bezahlen und kann nach Hause eilen um mir endlich, endlich , endlich etwas zu Essen zu machen.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Sonntag, 20. Februar 2011
still new
Jeden tag wache ich auf und denke es müsste eigentlich warmer sein. Ist es aber nicht. Und ich habe meine warmen handschuhe vergessen. Lohnt es sich ein zehntes paar handschuhe zu kaufen, wenn es nur noch ein paar Tage kalt ist. Ich meine im März muss der Frühling doch langsam mal anfangen, oder nicht?

Heute gab es eine Führung durch das Parlament. Vor dem Sitzungssaal gibt es Zigarrenhalter, die heute niemand mehr nutzen darf, aber früher haben die Abgeordneten dort ihre Zigarren abgelegt, wenn sie zu einer Sitzung gegangen sind. Die Reden wurden dann danach bemessen wie viel von einer Zigarre in der Zeit verkokelt ist und wie teuer sie war. Also: Welche Zigarre war die letzte Vorlesung wert?

Die Stadt ist immer noch sehr groß. Jeden Tag gehe ich verloren. Ich meine ich denke ich passe auf wohin wir gehen und dann stehe ich wieder da und hab nicht die geringste Ahnung, wo ich bin.

Und………………………………………………ich habe jemandem den Weg gezeigt. Ich meine, ich bin noch nicht mal eine Woche hier und ich habe jemandem den Weg gezeigt.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Samstag, 19. Februar 2011
Die ersten Tage
Es ist doch erstaunlich, wie schnell man sich an Dinge gewöhnt. Vor vier Tagen noch hatte ich das Gefühl ich wäre der einzige Mensch auf der Welt. Völlig allein gelassen im Land mit einer der schwersten Sprachen der Welt. Und ich kann noch nicht mal Englisch.
Dachte ich jedenfalls.
Aber vielleicht ist es doch nicht ganz so schlecht. Die Menschen hier verstehen mich!
Am ersten Tag bin ich aufgewacht und war hungrig. Dummerweise war ich am Abend vorher nicht einkaufen, wie auch Sonntag abend?
Also bin ich losgezogen, um zu frühstücken. Gut gesättigt war ich zum ersten mal in der Uni und dann, endlich!: ein kleiner Rudgang durch die Stadt.

Wer noch nicht hier war: ES IST SO SCHÖN HIER; EIN ABSOLUTES MUSS

Fast nur alte Häuser und abends kann man ein tolles Panorama an der Donau genießen. Ich war noch nie in so einer schönen Stadt. Selbst die U-Bahnstationen sehen aus wie im Musem.
Ach ja U-Bahn fahren. Das versetzt mich doch jedesmal in eine Stresssituation, weil man immer sein Ticket zeigen muss. Aber jetzt habe ich einen Ort gefunden, um mein Ticket erreichbar aufzuheben.
So viel zum Ort. Leider hatte ich noch keine Zeit für Sightseeing.

Die Menschen:
Wie schon erwähnt habe ich mich am ersten Tag etwas einsam gefühlt. Also bin ich rausgegangen und habe mich umgeschaut. Nur ein paar Häuser weiter ist ein indonesisches Teehaus und als ich vorbeiging hat es mich an daheim erinnert also bin ich rein und habe mich mit dem Besitzer unterhalten. Er war so nett und hat mir über meine Einsamkeit hinweggeholfen.
Und am nächsten Tag hatte ich auch schon zum ersten mal Uni und die ersten Studenten getroffen. Leider keine Ungarn, aber Iren, Polen, Tschechen und Franzosen. Außerdem Studenten aus dem Iran, den Niederlanden, Israel, Schweden, Finnland, Singapur, Griechenland, Deutschland und und und....
Es gibt sehr viele ausländische Studierende hier!!!

Die Uni:
Die Uni ist toll. Ganz kleine Vorlesungen. Ich hatte Seminare in Köln in denen mehr Leute waren als hier in den Vorlesungen. Die Räume sind so toll. Mit den hohen Wänden in den alten Häusern.
In der Bibliothek war ich leider noch nicht. Aber ich denke ich könnte das morgen mal ausprobieren.
Es hört sich vielleicht komisch an, aber in der psychologischen Fakultät gist es eine Empfangsdame. Sie sitzt dort und öffnet jedem Studenten die Tür mit einem Knopf. Das heißt: Normalerweise ist die Tür verschlossen und wenn man reinkommt öffnet sie sie von ihrem Platz aus.
Ach ja ich wollte was über meine Kurse sagen. Naja die meisten sind wie in Deutschland Seminare, aber ich habe einen ganz tollen über Hypnose. Wir lernen nicht hypnotisieren, das ist in Ungarn verboten, aber wir lernen beobachten, wenn ich das richtig verstanden habe. Also analysieren was eine hypnotisierte Person tut oder sagt, beziehungsweise in unserem Fall was unsere Mitmenschen sagen und tun, denn man darf hier ja nicht hypnotisieren. Ich freue mich wirklich auf diesen Kurs. Überhaupt ist alles hier viel praktischer als in Köln. Ich liebe es.

Ja das ist eigentlich das wichtigste aus meinem Leben während der letzten Tage. Bis bald.

... link (1 Kommentar)   ... comment